HIER UND JETZT im Museum Ludwig. Und gestern und morgen.
9. März – 13. Oktober 2024
Künstler*innen u.a.: atelier le balto, Chargesheimer, Tacita Dean, Gustave Le Gray, Charles Marville, Yoko Ono, Gerhard Richter, Alfred Stieglitz
Der Garten bleibt…
Mit der Reihe HIER UND JETZT stellt das Museum Ludwig regelmäßig die eigene Arbeit auf den Prüfstand und hinterfragt die gewohnten Wege des Ausstellungsmachens. Die aktuelle Ausgabe verknüpft ausgesuchte zeitgenössische und historische Kunstwerke mit wissenschaftlichem Anschauungsmaterial, um unser Erleben von Zeit sowie dem Ort, an dem wir uns befinden, zu vertiefen. Darüber hinaus bietet sie durch die Einbeziehung verschiedener Disziplinen Raum für gemeinsames Lernen und ist die erste nachweislich klimaneutrale Ausstellung des Museum Ludwig.
Bild: Holger
Erste Blüte…
les acteurs…
Fotos: Lilith/ atelier le balto
Les jardiniers: Véronique, Lilith, Marc, Nil und Holger
Das Berliner Landschaftsarchitekturbüro atelier le balto verwandelte für die Emscherkunst 2016 einen großen, verwilderten Haselnusshain in der Nähe eines Autobahnzubringers in Dortmund in einen Ort zum Verweilen am Ufer der Emscher. Bei der landschaftsgärtnerischen Gestaltung wurde der ursprüngliche Charakter des Ortes erhalten, wobei atelier le balto mittels gezielter Wegnahme und Hinzufügung des Bewuchses skulpturale Akzente setzten. Die Fläche im und rund um den Haselnusshain wurde außerdem mit hölzernen Stegen, Plattformen und Staketenzäunen strukturiert. Die Künstler:innen entdeckten diesen speziellen Ort in Dortmund auf einer Erkundungsradtour entlang der Emscher. Angesprochen hatte sie zunächst der Haselnusshain, der aus mehreren großen Büschen bestand und ihnen wie eine natürlich gewachsene räumliche Architektur erschien. Außerdem fiel auf, dass der Ort – obwohl auf den ersten Blick recht unwirtlich – stark frequentiert wurde. Er befindet sich zwischen einem Industriegebiet und dem Dortmunder Hafenareal und ist dabei nicht weit von der Innenstadt entfernt.
(…) Zwischen 2016 und 2022 hat sich die Vegetation stark verändert und auch der Ort selbst hat neue Zuschreibungen bekommen. So befindet sich nun in direkter Nachbarschaft zur Kunstpause eine Skateanlage mit der Skulptur Die Bühne des Künstlers Roberto Cuellar. Diese Veränderungen waren der Anlass für atelier le balto, für 2023 eine größer angelegte gestalterische Überarbeitung durchzuführen, die neue Bezugspunkte zur Umgebung eröffnet.
Zwischen Neuer Nationalgalerie, St. Matthäus-Kirche, Berliner Philharmonie, Kunstgewerbemuseum, Kunstbibliothek, Kupferstichkabinett, Musikinstrumenten-Museum und Gemäldegalerie entsteht im Sommer 2023 die frei zugängliche künstlerisch-gärtnerische Rauminstallation Baumschule Kulturforum unter künstlerischer Leitung von Klaus Biesenbach und atelier le balto. Nach und nach besiedeln grüne Inseln aus jungen Baumhainen den steinernen Freiraum des Kulturforums. Als neue Akteure im städtischen Raum laden sie Besucher*innen zum Verweilen, Zusammenkommen, Diskutieren und Mitgestalten ein. Die Baumschule Kulturforum möchte die Aufenthaltsqualität im Kulturforum nachhaltig verbessern und ermöglicht einen neuen Blick auf ein Kulturquartier, das einst als grüne Verlängerung des Tiergartens gedacht war – und es wieder werden könnte.
Between Neue Nationalgalerie, St. Matthäus-Kirche, Philharmonie Berlin, Kunstgewerbemuseum, Kunstbibliothek, Kupferstichkabinett, MusikinstrumentenMuseum and Gemäldegalerie the freely accessible artistic and horticultural installation Baumschule Kulturforum will be created in summer 2023 under the artistic direction of Klaus Biesenbach and atelier le balto. Little by little, green islands of young tree groves will colonise the stone-paved, open space of the Kulturforum. As new actors in the urban space, they invite visitors to linger, come together, discuss and participate. The Baumschule Kulturforum aims to sustainably improve the quality of time spent in the Kulturforum and enable a new view of a cultural quarter that was once intended as a green extension of the Tiergarten – and could become this again.
„Nehm‘ Se jrün. Det hebt“? Was für ein herrlich kodderiger altberliner Spruch für die Farbe der Hoffnung. Und wie „det hebt, det Jrüne“! Gleich rechts unterhalb der Freiluftgaststätte „Estrade“ auf der Piazzetta des Kulturforums zwischen Tiergarten und Potsdamer Platz wertet es die seit Jahrzehnten als öde gescholtene versteinerte Gegend fotosynthetisch auf (…)