atelier le balto

„Die Kunst des Gartens“

Gartenkultur und Freiraumentwicklung

UDK Gastprofessur: atelier le balto, Véronique Faucheur, Marc Pouzol & Nil Lachkareff

Tutorin: Joanne tschenett

„Der Garten ist Prozess der Zeit und seine
Eigenartigkeit besteht aus Pflanzen, Licht,
Schatten, Wind, Regen und Besuchern. Was
definiert einen Garten in der Stadt, wie sind seine
Verhältnisse zu den Bauten? „

„Gärten können kurzeitig oder langfristig
erscheinen; sie verändern den Blick auf die
Stadt. Sie funktionieren als Anziehungspunkte in
der Stadtlandschaft, sie verlagern die
Aufmerksamkeit innerhalb des Ortes ihrer
Erscheinung.“

…von atelier le balto in Berlin

Überzeugungen

Das Thema der Landschaft ist sehr komplex. Um sich ihm nähern zu können, bedarf es gewisser Überzeugungen, die der Garten- und Landschaftsarchitekt durch seine Erfahrung erwirbt. Wir haben lange über die Überzeugungen gesprochen, die unser Atelier ausmachen, in unserer Erinnerung gegraben und zugleich aktuelle Ereignisse damit verknüpft. Aus den Gesprächen haben sich drei Themen herauskristallisiert, die uns sehr wichtig sind:

Die Rolle der Pflanzen in einem Projekt, das Thema der Kultivierung des Blicks und die erfinderische Sparsamkeit.

Der Ausdruck der Kultivierung des Blicks geht auf den Titel des Garten-Festivals der Temporären Gärten zurück. Wir wollten damals thematisieren, welche Rolle dem Garten- und Landschaftsarchitekt beim Verstehen und Gestalten der Stadtlandschaft Berlins zukommen könnte. Seitdem nutzen wir diesen Ausdruck um die Haltung zu bezeichnen, die wir im Laufe unserer Arbeit ausgebildet haben, und unserer Absicht unsere Wahrnehmung der Landschaft anderen mitzuteilen. Wir Landschaftsarchitekten kultivieren immer den Blick der Einwohner und Besucher einer Stadt, aber auch (als Lehrende) denjenigen der Studierenden und unserer KollegInnen, der ArchitektInnen, und StadtplanerInnen und natürlich (in unserer beruflichen Praxis) den Blick der verantwortlichen PolitikerInnen und EntscheidungsträgerInnen.

Die Grundzüge unserer Projekte (im atelier lebalto) erwachsen stets einer Skizze oder einer Zeichnung. Diese sind oft streng und gradlinig. Danach wählen wir sorgfältig die Pflanzen aus, die dann den Raum in Besitz nehmen, Wurzeln schlagen und somit bald die ursprünglichen Grenzziehungen überwachsen. 
Die Pflanzen erstaunen und überraschen den Besucher und rufen verschiedene Reaktionen hervor.
So werden unsere Gärten die Bewohner und Besucher dazu einladen, ihren Blick auf einen mit Pflanzen neu gestalteten Raum zu kultivieren und so auch ihre Stadtwahrnehmung zu hinterfragen.

Das Prinzip der erfinderischen Sparsamkeit [Economie inventive] wurde von unserem Kollegen Alexandre Chemetoff im Rahmen seiner Arbeit für die Île de Nantes in Frankreich geprägt. Es geht darum nicht die größte Bausumme zu erzeugen, sondern auf eine intelligente Weise aus dem Bestand heraus das Projekt zu entwickeln. Also keine Tabula rasa, sondern mit geschickten Mitteln den Ort umwandeln und bereichern.

In dieser Lehre möchten wir die Studierenden dazu einladen, u.a. diese drei Prinzipen kennenzulernen, für sich selbst zu überprüfen und damit ihre eigene Haltung beim Handeln schrittweise zu entwickeln.

Mehr unter: UDK

Gartenparade, Berlinische Galerie

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert