Ein Provisorium ist ein vorläufiger oder sinnvoller Ersatz für etwas Anderes, etwas Fehlendes. „Make-Shift-City“ (Provisorische Stadt) weitet den Begriff auf urbane Gestaltungsstrategien aus. Bei „Make-Shift City“ geht es um einen Zustand der Unsicherheit, um das Unbeständige, Unperfekte und Unbestimme. Es geht aber auch um den gestalterischen Akt der Verschiebung bzw. Neuinterpretation als einer Form von urbanem Détournement. Die Städtische Sparpolitik und vor allem die wachsende Ressourcenknappheit in den europäischen Städten und Gemeinden haben weitreichende Folgen für den urbanen Raum. Wo ein Mangel an regulären Planungsprozessen herrscht, entstehen Lücken und offene Räume, die eine spontane und informelle urbane Gestaltung ermöglichen. Daraus resultiert häufig ein Prozess des urbanen Commonings – des Gemeinschaffens: die Neuverhandlung gemeinsamer Räume und Ressourcen.
Dieser ‚Urbanismus der kleinen Taten‘ ist Teil einer emanzipatorischen Praxis; ein Neudenken des städtischen Raums und seiner Möglichkeiten.
Herausgeber: Francesca Ferguson, Urban Drift Projects (Hg.)
In Kooperation mit dem Senat für Stadtentwicklung, Berlin
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